Das Gesetz legt großen Wert auf die Information des Patienten und eine möglichst gemeinsame Entscheidungsfindung.
Unabhängig vom Entscheidungsprozess ist die vorherige freie und informierte Einwilligung eines einwilligungsfähigen Patienten von grundlegender Bedeutung.
Um eine informierte Einwilligung zu ermöglichen, muss der Patient im Vorfeld angemessen informiert worden sein. Das Gesetz legt deshlab fest, was eine angemessene Information im Einzelnen enthalten muss.
Gemeinsame Entscheidung
Article 8 de la loi sur les droits et obligations du patient:
(3) Le patient prend avec les professionnels de santé, compte tenu, d'une part, des informations pertinentes pour sa prise en charge qu'il leur a fournies et, d'autre part, des informations et conseils que ceux-ci lui ont fournis, les décisions concernant sa santé.
Laut Gesetz trifft der Patient die Entscheidungen betreffend seine Gesundheit gemeinsam mit dem Gesundheitsdienstleister, auf folgenden Grundlagen:
- den von Ihm selbst zur Verfügung gestellten Informationen;
- den Informationen und Ratschlägen, die der Patient vom Gesundheitsdienstleister erhält.
Das Gesetz gibt dem Patienten das Recht, sich im Rahmen einer gemeinsamen Entscheidungsfinding aktiv am Entscheidungsprozess zu beteiligen.
Das Vertrauensverhältnis äußert sich somoit in einem partnerschaftlichen Entscheidungsprozess, im Zuge dessen der Behanlder und der Patient Informationen austauschen und der Patient die erforderliche Unterstützung erhält, um die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen, und seine Präferenzen zum Ausdruck zu bringen („Shared decision making“).
Welche Informationen müssen Patienten vor einer Behandlung erhalten?
Verbindliche Information
Der Gesundheitsdienstleister ist verpflichtet, dem Patienten im Rahmen des Möglichen folgende Informationen rechtzeitig zur Verfügung zu stellen:
- Informationen über die Ziele und voraussichtlichen Folgen der vorgeschlagenen Behandlung;
- ihren Nutzen;
- die allgemein bekannten häufigen und schwerwiegenden Risiken und Nebenwirkungen unter Berücksichtigung der besonderen Situation des Patienten;
- die eventuell in Frage kommenden therapeutischen Alternativen oder Optionen;
- ihre etwaige Dringlichkeit;
- die vorhersehbaren Folgen im Falle einer Ablehnung der Behandlung.
Optionale Informationen
Der Gesundheitsdienstleister informiert den Patienten auf dessen Nachfrage, oder auf eigene Initiative, weiter über folgende Aspekte:
- die Gesamtkosten der vorgeschlagenen Behandlung und die Modalitäten einer möglichen Kostenübernahme: eine Abschätzung des vom Patienten zu tragenden Kostenanteils, die Mehrkosten bei einer Behandlung in der 1. Klasse ...;
- die voraussichtliche Verfügbarkeit der vorgeschlagenen Behandlung;
- die Qualität und Sicherheit der empfohlenen Behandlung, einschließlich der Anzahl der vom Dienstleister ausgeführten Leistungen und der Komplikationsrate;
- die voraussichtliche Dauer eines etwaigen Krankenhausaufenthalts;
- den Zulassungs- oder Registrierungsstatus des Dienstleisters;
- den Versicherungsschutz im Rahmen der Berufshaftpflicht.
Wie und durch wen Wird Informiert?
Article 8 de la loi sur les droits et obligations du patient:
(2) Il incombe à chaque professionnel de santé d’informer le patient dans un langage clair et compréhensible, adapté aux facultés de compréhension de ce dernier. L’information est valablement donnée dans une des langues prévues à l’article 3 de la loi du 24 février 1984 sur le régime des langues, le cas échéant, par l’intermédiaire d’un accompagnateur du patient assurant la traduction sous la responsabilité de ce dernier.
Le professionnel de santé informe, d’une part, sur les prestations dont il a la responsabilité, d’autre part, par rapport à son implication dans la prise en charge et dans le cadre de ses compétences et dans le respect des règles professionnelles qui lui sont applicables, sur l’état de santé du patient et son évolution probable.
Lorsque plusieurs professionnels de santé collaborent à la prise en charge d’un patient, ils se tiennent mutuellement informés, sauf opposition du patient (...)
(...)
(7) L’information du patient en application de la présente loi est en principe donnée oralement et peut, le cas échéant, être précisée par une information écrite (...).
Der Gesundheitsdienstleister ist verpflichtet, dem Patienten alle erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen, damit dieser seinen Gesundheitszustand verstehen kann, und eine Entscheidung treffen kann.
Er muss auf klare, sachliche und vollständige Weise alle nötigen Informationen geben, und sollte sich vergewissern, dass diese Informationen für den Patienten verständlich sind.
Die Anpassung der Information an den jeweiligen Patienten ist nicht immer einfach. Behandler sollten nachfragen. Patienten sollten Ihre vorrangigen Fragen offen stellen und ggf. darauf hinweisen, dass sie Informationen nicht verstanden haben oder weitere Erklärungen brauchen.
Wenn der Patient dies wünscht, kann er sich durch Angehörigen oder durch eine externe Person unterstützen zu lassen. Diese Begleitperson ist auf Wunsch des Patienten bei Aufklärungsgesprächen anwesend.
Die Patienteninformation erfolgt grundsätzlich mündlich. Sie kann zusätzlich schriftlich erfolgen, damit der Patient während der Bedenkzeit über asuführliche schriftliche Unterlagen verfügt und der Gesundheitsdienstleister über einen Beleg der Aufklärung verfügt.
Das Gesetz sieht vor, dass die Aufklärung auf Französisch, Deutsch oder Luxemburgisch erfolgen kann. Bei Bedarf kann sich der Patient von einem Dolmetscher begleiten lassen.
Wie erfolgt die Einwilligung?
Article 8 de la loi sur les droits et obligations du patient:
(8) Le consentement ou le refus de consentir du patient est en principe donné de façon expresse. Le consentement peut être tacite lorsque le professionnel de santé, après avoir adéquatement informé le patient, peut raisonnablement déduire du comportement de celui-ci qu’il consent aux soins de santé conseillés.
Le professionnel de santé qui recueille la décision du patient veille à ce que le patient ait compris les informations fournies au moment de prendre une décision concernant sa santé.
(9) En cas de contestation, la preuve de l’information fournie et celle du consentement du patient incombent au prestataire de soins de santé sous la responsabilité duquel les soins ont été dispensés ou proposés. Une telle preuve peut en être délivrée par tout moyen, la tenue régulière du dossier valant présomption simple des éléments y consignés ou versés.
Grundsätzlich erfolgt die Einwilligung in die Behandlung oder die Ablehnung der Behandlung mündlich, manchmal auch schriftlich.
Die Einwilligung kann implizit sein, wenn aus dem Verhalten des Patienten eindeutig hervorgeht, dass er die Behandlung erhalten wil. Dies ist etwa der Fall, wenn der Patient nach adäquater Information den Arm ausstreckt, um eine Injektion zu erhalten.
Der Gesundheitsdienstleister muss darauf achten, dass der Patient die im Vorfeld mitgeteilten Informationen über seinen Gesundheitszustand erhalten hat und diese verstanden hat.